KLAVIER

TASTENZAUBER IN WEIß UND SCHWARZ

 

Die Familiengeschichte des Klaviers reicht über 700 Jahre in die Vergangenheit zurück – die ältesten Verwandten hatten in ihrem Aufbau (Anordnung der Tasten, gespannte Saiten) zwar Ähnlichkeit mit den heutigen Klavieren, nur wurden die Töne auf ganz andere Weise erzeugt (Spinett: Anzupfen der Saiten mit einem Federkiel, Clavichord: Anschlagen der Saiten mit Metallplättchen), was Auswirkungen in Klangfarbe und Lautstärke der Töne zur Folge hatte.

 

Als im 18. Jahrhundert Bartolomeo Cristofori den Prototyp der heutigen Hammermechanik erfand, eröffneten sich dem Klavierspieler ganz neue Möglichkeiten: Es wurde jetzt möglich, in unterschiedlichen Lautstärken zu musizieren (was dem Klavier auch den Namen „Pianoforte“ einbrachte; piano (it.) = leise, forte (it.) =laut).

 

Über die Jahrhunderte erfuhr das Klavier noch etliche Verbesserungen in der Anschlagstechnik sowie eine kontinuierliche Erweiterung des Tonraums, bis es heute mit seinen 88 Tasten und über sieben Oktaven Amplitude auf seinen stilistisch vielfältigen Einsatz wartet.

 

Egal, ob es sich um ein Stück romantischer Kammermusik handelt, um einen groovigen Jazz-Standard, den aktuellen Lieblingspopsong, eine selbsterfundene atonale Gespenstergeschichte, ein witziges Kinderlied oder ein Werk aus dem klassischen Klavierrepertoire, mithilfe des umfassenden Tonumfangs sowie unter Verwendung von zehn Fingern lassen sich sämtliche Stilistiken auf dem Instrument zum Leben erwecken.

 

Wer sich darauf einlässt, lernt im Klavierunterricht nicht nur verschiedene spannende Stücke aus allen erdenklichen Zeiten kennen, hier in der Musikwerkstatt ist auch viel Raum für kreative Eigenschöpfungen. Von der Klanggeschichte über Improvisationen, Arrangements bis hin zu kleinen Kompositionen gibt es viel zu entdecken und auszuprobieren.

 

Lästige, aber unerlässliche musiktheoretische Grundlagen bzw. Spieltechniken erlernen sich auf diese Weise ganz nebenbei.

 

Der Klavierunterricht findet überwiegend als Einzelunterricht in 45 Minuten-Einheiten statt, manchmal finden sich auch Zweiergruppen zusammen (dies betrifft vor allem die jüngeren Kinder). Aber da gemeinsames Musizieren bekanntlich mehr Spaß macht, gibt es für alle immer wieder Gelegenheiten zum vierhändigen - oder Ensemblespielen.